Landessieger im Theaterwettbewerb


Frankfurt/Weiterstadt (LÖR)   „Wofür Hollywood zwei Stunden braucht, das packt ihr in zehn Minuten!“ Die Jury des hessischen Theaterwettbewerbs in französischer Sprache ist begeistert und zeichnet das Stück der Hessenwaldschule in Frankfurt mit dem ersten Preis aus. Französischlehrer Tobias Wayand freut sich riesig über den Landessieg seiner Schülerinnen und Schüler.
Die Musik setzt ein. Jetzt ist es soweit. Regisseurin Zoe steht hinter der Bühne der Sachsenhausener Carl-Schurz-Schule, Moritz ist aufgeregt und bis in die Haarspitzen konzentriert. Das Stück der 10e über das mögliche Leben im Jahr 2050 beginnt. „Es war Nervenkitzel pur“, sagt Zoe. Zum Glück habe sich von Anfang an alles professionell angefühlt. Zoe ist Regisseurin und Maskenbildnerin, zusammen mit Yara hat sie auch die Kostüme entworfen. Liam sorgt für den guten Ton und die Technik, Sophia hat mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bühnenbilder entworfen. Der Förderverein hat die Klasse finanziell unterstützt.
Das Stück dreht sich um zwei Wissenschaftler, die eine Zeitmaschine gebaut haben und ins Jahr 2050 gezogen werden. Dort sehen sie, wie der Krieg Leid, Elend und Tod erzeugt. Erfinderin Yara stirbt, ihr Kollege Moritz reist ins Jahr 2024 zurück, um die Menschen zu warnen. Vergeblich. Am Ende steht er inmitten einer Menge von Kriegsopfern und stellt traurig fest: „Sie haben mir nicht zugehört!“
Insgesamt drei Monate haben die Gymnasiasten an ihrem Stück gearbeitet. Drei Wochen lang schrieben die einzelnen Gruppen an den Szenen, schickten das fertige Skript an das Institut français und hofften darauf, dass sie zur Endausscheidung in die Carl-Schurz-Schule eingeladen werden würden, bei der gewöhnlich zehn Schulen antreten. Mit Erfolg! Jetzt hatte die Schülerinnen und Schüler von Klassenlehrer Mehmet Mamak der Ehrgeiz vollends gepackt.
Französisch-Fachleiter Tobias Wayand begleitet die Klasse, motiviert sie und gibt den Lernenden Selbstvertrauen. „Wir wollten das alleine schaffen“, erzählt Zoe, „und gewinnen“, verrät Moritz. Jede Szene wurde diskutiert und optimiert. „Wir wollten zeigen, „das ist die Hessenwaldschule, das sind wir“, stellt Moritz klar. Mit Hilfe von Tobias Wayand bauten die Landessieger sogar eine Szene in Gebärdensprache in ihr Stück ein. Jede Schülergruppe übernahm eine Szene. Einige arbeiteten hinter der Bühne. Sie unterstützten die Darsteller. Beim Auftritt beruhigten sie die sechs Schauspieler und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Zoe hatte „Stress pur!“ „Das mag ich“, sagt sie mit leuchtenden Augen. Und: „Es war wie professionelles Theater.“
So sieht es auch die Jury. Ein komplexes Thema sei vielschichtig und dicht dargestellt worden. „Ich war sehr stolz und zu Tränen gerührt, als klar war, dass wir gewonnen hatten“, gibt Tobias Wayand zu. Stolz auf diesen großartigen Erfolg ist auch Schulleiter Markus Bürger. Gefreut haben sich auch die Schülerinnen und Schüler der Carl-Schurz-Schule über Platz zwei und jene der Heinrich-von-Brentano-Schule aus Hochheim über den dritten Preis. Interessanterweise war Tobias Wayand dort vor ein paar Jahren stellvertretender Klassenlehrer eben dieser erfolgreichen Klasse...


Die Hessenwaldschüler der Klasse 10e und ihr Französischlehrer Tobias Wayand (links) wurden Landessieger.



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