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Volksweisen im Sonnenland
Weiterstadt/Siauliai (Lör)  Ins Sonnenland rund um die litauische Großstadt Siauliai führte die dritte Station des Comenius-Projekts Schüler und Lehrer der Hessenwaldschule unter Leitung von Rektorin Petra Stiller. Das Gebiet wurde seinem Namen gerecht. Einmal abgesehen von einem Tag, verwöhnte die Sonne die Delegationen aus Griechenland, Ungarn, der Slowakei und Deutschland nach besten Kräften. Lehrerin Gitana Beleckiene hatte alles vortrefflich organisiert und das Gymnasium Juliaus Janonio mit Direktor Rimas Budraitis an der Spitze erwies sich als vollkommener Gastgeber.
Auffällig war die Ruhe in der Schule. Höflich hielten die litauischen Schüler ihren Gästen aus dem europäischen Ausland die Türen auf oder bedienten sie in der Mensa. Wünsche wurden fast schon von den Augen abgelesen. Und die hervorragenden Leistungen der litauischen Oberstufenschüler in Deutsch sprachen für sich. Die Schülerinnen führten durch das Schulhaus, trugen litauische Tänze und Volksweisen vor und hielten interessante Vorträge in gutem Deutsch.
Beeindruckt waren die Besucher besonders vom Berg der Kreuze. Hier stellen die Litauer traditionell Kreuze auf, um einem Wunsch Nachdruck zu verleihen. Zur Zeit der sowjetischen Herrschaft im Baltikum ließen die Machthaber die religiösen Zeichen immer wieder verschwinden, weil sie den kommunistischen Ideologen ein Dorn im Auge waren. Doch egal wie oft die heiligen Zeichen zerstört wurden, die Litauer stellten immer wieder neue auf. Irgendwann sahen die Russen ein, dass ihr Zerstörungswerk keinen Sinn hatte. Zu tief war der Glaube der katholischen Christen verankert und zu sehr war der Berg der Kreuze zu einem Symbol der nationalen Eigenständigkeit und des Widerstands gegen die Besatzer geworden.Bis heute strahlt dieser Ort eine tiefe Kraft und mächtige Ruhe aus. Das spürten auch die faszinierten Hessenwaldschüler.
Aber nicht nur die litauischen Schüler glänzten. Die Vorträge der Hessenwaldschüler Katarina Ott, Merle Schwuchow, Leonie Fähnrich, Marven Wolf und Süheyla Ucan über deutsche Volksfeste wurden begeistert aufgenommen und waren von den Lehrerinnen Eva Papadaki und Renate Schneider bestens vorbereitet. Katarina Ott, die auch in der Musikwerkstatt als Sängerin beeindruckt, trug zusammen mit den anderen Hessenwaldschülern und Lehrer Roland Lörzer deutsche Volksweisen vor. Die Volkstänze, die die Weiterstädter in Litauen zeigten, hatte Lehrer Werner Mohr mit ihnen eingeübt. Der Auftritt in typisch Odenwälder Tracht wurde mit viel Beifall bedacht.
Besonders gut kamen natürlich auch die slowakischen, griechischen und ungarischen Volkstänze an. Lehrerin Katerina Pishina vom Peleponnes und Pädagogin Monika Kokas aus Ungarn forderten zum Mittanzen auf . Schnell waren Csardas und Sirtaki eingeübt und wogte der ganze Saal im Gymnasium nach den Rhythmen vom Balkan.
Beim Abschied am Samstag floss so manche Träne. Denn die Schüler aus den europäischen Ländern verstanden sich diesmal besonders gut. Skype-Termine wurden ausgemacht, Besuche vereinbart. Wie gut sich auch die Lehrer verstanden, wurde spätestens klar, als die Griechen den Deutschen das Geld für ein Abendessen auslegten. Griechenlandhilfe rückwärts.
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Rektorin und Pfarrersfrau Petra Stiller.



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